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Eine Impfpflicht nur für den Pflegebereich ist unsolidarisch und falsch

Prof. Dr. Christof Hettich, Vorstandsvorsitzender des Gesundheits- und Bildungsunternehmens SRH, äußert sich zur COVID-19-Impfpflicht für den Pflegebereich, beklagt mangelnde Solidarität und fordert konsequenteres Handeln der Bundesregierung.

Nachdem die neue Bundesregierung am 10. Dezember das Infektionsschutzgesetz dahingehend änderte, dass bis zum 15. März 2022 alle Mitarbeiter:innen in den Pflegebereichen gegen COVID-19 geimpft sein müssen, beklagt Prof. Dr. Christof Hettich, Vorstandsvorsitzender der SRH, einem der größten Gesundheits- und Bildungsunternehmen Deutschlands, mangelnde Solidarität und fordert mehr Konsequenz im Handeln der neuen Regierung:

„Ich glaube nicht, dass eine Impfpflicht für lediglich eine Teilgruppe der Bevölkerung eine gesellschaftliche Akzeptanz finden wird“, so Prof. Hettich. „Diese Pflichterfüllung nur einer Personengruppe abzuverlangen, die auch noch in besonderer Weise exponiert ist, halte ich für schwierig. Und gerade unsere Mitarbeiter:innen im Pflegebereich müssen mit Menschen umgehen, die diese Pflicht nicht erfüllen müssen. Eine Impfpflicht nur für den Pflegebereich halte ich deshalb für ungerecht, unsolidarisch und falsch.“

„Mir fehlt es an gesellschaftlicher Solidarität. Andere Teile der Gesellschaft sollten konsequenterweise ebenso einer Impfverpflichtung nachkommen. Denn auch andere Teile der Gesellschaft müssen zum Eindämmen dieser Pandemie beitragen. Die Politik muss meines Erachtens konsequenter handeln. Die Zeit drängt.“

Nach wie vor sind die meisten Infizierten, die die SRH in ihren Kliniken stationär und intensivmedizinisch versorgt, nicht geimpft. Gleichzeitig ist die große Mehrheit der Belegschaft über alle Bereiche der SRH hinweg verschiedenen Impfaufrufen nachgekommen. „Letzteres macht mich stolz, denn wir können diese Pandemie nur gemeinsam beenden. Es gilt zu handeln – zum Wohle unserer Patient:innen, unserer Bildungskund:innen, unserer Familien und Freunde und uns selbst.“

Die SRH ist eines der größten Gesundheits- und Bildungsunternehmen Deutschlands. Die gemeinnützige Stiftung mit Hauptsitz in Heidelberg betreibt bundesweit 16 Akut- und Rehakliniken, etwa 150 Medizinische Versorgungszentren (MVZs) sowie zahlreiche Bildungseinrichtungen, die ebenso unter das Infektionsschutzgesetz fallen. Pro Jahr werden über 1,2 Millionen Patient:innen durch die SRH versorgt.