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Tag der sozialen Gerechtigkeit – SRH Umfrage zeigt: Weiterbildung ist bis ins hohe Alter gefragt

Umfrage zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit (20.2.): 58,6 Prozent der Menschen in Deutschland würden nach einer Erkrankung lieber arbeiten, statt in Frührente zu gehen. • Sogar Menschen über 65 können sich mehrheitlich eine Umschulung vorstellen. • Bildungs- und Gesundheitsunternehmen SRH: Chancengleichheit und Teilhabe benötigen unterstützende Angebote

Wie kommen wir an Fachkräfte? Wie lange sollen ältere Menschen arbeiten? Wie gehen wir mit denen um, die keine Arbeit haben? Diese Fragen werden zurzeit im Wahlkampf heiß diskutiert. Was dabei häufig vergessen wird: Die Chancen auf Bildung und Arbeit sind in Deutschland nicht automatisch für jeden gleich. 

Insbesondere Menschen, die ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig aufgeben müssen, stehen vor Herausforderungen. Bei einer Neuorientierung fürchten deshalb viele schon heute mangelnde Begleitung – obwohl die meisten gerne eine Umschulung in Anspruch nehmen würden. Das hat eine repräsentative Umfrage* des Bildungs- und Gesundheitsunternehmens SRH ergeben. Gemeinsam mit dem Markt- und Meinungsforschungsunternehmen Civey hat die SRH zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar 5.000 Erwachsene zu ihren Erfahrungen und Wünschen mit beruflicher Neuorientierung befragt.

Grafik: Der Mehrheit sind aus ihrem Umfeld keine Maßnahmen zur beruflichen Umorientierung bekannt.
Der Mehrheit sind laut SRH-Umfrage aus ihrem Umfeld keine Maßnahmen zur beruflichen Umorientierung bekannt.

57 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen aus ihrem ehemaligen oder aktuellen Berufsleben keine Maßnahmen zur beruflichen Umorientierung bekannt sind. Dabei wäre der Bedarf vorhanden. 2023 sind 279.000 Menschen mit 63 in Frührente gegangen, ein Anstieg von 17.000 zum Vorjahr, zeigen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung. 26 Prozent davon gingen mit Abschlägen in den Ruhestand. Offenbar gehen noch immer viele Menschen lieber mit finanziellen Einbußen in Rente, anstatt weiterzuarbeiten.

Grafik: Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach, dass Menschen, die ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können, entsprechende Weiterbildungsangebote erhalten?
91,9 Prozent der Teilnehmenden halten es für wichtig, dass Menschen nach dem beruflichen Aus entsprechende Umschulungsangebote erhalten.

Möglichkeiten der Umschulung sind gefragt

Direkt gefragt, zeigt sich allerdings ein anderes Bild: 91,9 Prozent der Teilnehmenden halten es für wichtig, dass Menschen nach dem beruflichen Aus entsprechende Umschulungsangebote erhalten. Und 58,6 Prozent der Teilnehmenden an der Umfrage würden eher eine Umschulung machen, als in Frührente zu gehen. Besonders junge Erwachsene unter 30 würden diese Entscheidung treffen (74,6 Prozent). Allerdings auch fast zwei Drittel der Befragten über 65 würden lieber noch einmal neu anfangen (61,2 Prozent). Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es noch 41,9 Prozent, 45,2 Prozent entscheiden sich für die Frührente. 

Gefragt nach den größten Herausforderungen im Anschluss an eine krankheitsbedingte Auszeit steht an erster Stelle die mangelnde Begleitung beim Wiedereinstieg. Denn oft benötigen Menschen zu einer Umschulung noch medizinische und therapeutische Unterstützung. „Bildung ist wesentlich für die Teilhabe an der Gesellschaft. Gerade psychische Erkrankungen haben hier mittlerweile einen anderen Stellenwert“, sagt Simon Ruf, Leiter des Bildungsbereichs der SRH (Foto rechts oben). Das Bildungs- und Gesundheitsunternehmen unterstützt Kinder, Jugendliche und Erwachsene dabei, durch Bildung ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. 

Grafik: Besonders junge Menschen unter 50, aber auch Ältere ab 65 würden sich für eine Umschulung entscheiden.
Besonders junge Menschen unter 50, aber auch Ältere ab 65 würden sich für eine Umschulung entscheiden.
Soziale Gerechtigkeit heißt, jeden individuell zu stärken.
Simon Ruf, Leiter des Bildungsbereichs der SRH

In der SRH Berufliche Rehabilitation in Heidelberg etwa können Erwachsene unabhängig von körperlichen und psychischen Einschränkungen einen neuen Beruf erlernen – dank barrierefreier Lernräume und individueller Begleitung. Den Lernalltag unterstützen medizinische, psychologische und sozialpädagogische Angebote. Ziel ist die optimale Vorbereitung der Teilnehmenden auf das Arbeitsleben. Zwei Drittel der Absolvent:innen starten anschließend direkt in den Beruf. 

„In einer idealen Welt bräuchte es diese Angebote wahrscheinlich nicht. Wir leben aber nicht in einer idealen Welt und deshalb braucht es diese Bildungseinrichtungen ganz eindeutig“, bestätigt Simon Ruf. Denn Inklusion und soziale Gerechtigkeit hießen nicht, alle gleich zu behandeln, sondern jede und jeden individuell zu stärken. „Der Blick geht weg von den Erkrankungen, hin zu Chancen. Menschen können ihr Leben neugestalten und Unternehmen erhalten Fachkräfte, die zu ihrem Können ihre persönliche Erfahrung und ‚Reife‘ einbringen.“ Beruflich gerechte Chancen sind ein Vorteil für alle – am Welttag genauso wie danach.

Zur Umfrage:

Im Auftrag der SRH hat Civey vom 14. bis 16. Februar 2025 online 5.000 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten beim jeweiligen Gesamtergebnis. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier.